Laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. sind „jährlich 27,8 % der Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen“. Das ist eine große Zahl. Diese Formulierung wirft gleichzeitig Fragen auf. Wo beginnt die Erkrankung und wer bestimmt das? Welche Herausforderungen oder Macken sind „normal“ und welche sind „krank“? Sind nicht Partner*innen, Kinder, Freunde auch „betroffen“ von der psychischen Erkrankung einer ihnen nahestehenden Person? Wenn man diese mitzählen würde, wie groß wäre die Zahl dann?
Über psychische Krisen und Erkrankungen wird in den letzten Jahren mit einer größeren Offenheit auch öffentlich gesprochen. Eine Entwicklung, die hoffentlich andauert und dazu führt, dass es weniger Schweigen, Schuld, Scham und Familiengeheimnisse gibt und stattdessen mehr Austausch, Anerkennung, Respekt und Unterstützung.
Im Cine-Motion Berlin Hohenschönhausen gibt es eine interessante Filmreihe zu seelischer Gesundheit, die den Titel „Irrsinnig menschlich“ trägt. Die Veranstaltenden wählen in jedem Jahr 7 Filme aus, die durch einanschließendes Gespräch mit professionell und ehrenamtlich Tätigen, Expert*innen aus eigener Erfahrung und Angehörigen alskompetente Gesprächspartner*innen begleitet werden.
Gesprächsanlässe und Begegnungen zu etablieren, ist eine Möglichkeit meine eigene Perspektive zu erweitern und dazu beizutragen, dass Stigmatisierung oder Tabuisierung weniger werden.
Hier finden Sie das Programm für das Jahr 2023
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