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ddif - In Beziehung Im Dialog Im Prozess
veröffentlicht am

Helle Jensen zum Abschied vom ddif

Ein Dankeschön für viele wertvolle Erfahrungen und Erlebnisse.
Anfang des Millenniums unterrichtete ich in Salzburg in der ersten von Jesper Juul initiierten Familientherapieausbildung im deutschsprachigen Raum. Mit großem Enthusiasmus unterrichtete ich das Modul zu Trauer und Verlust geprägt durch meine Wurzeln in der skandinavischen Kultur und Erziehung. 

So hatte ich zunächst keine Vorstellung davon, in welchem Ausmaß in Deutschland und Österreich Trauer und Verlusterfahrungen über Generationen Teil der Familiengeschichten gewesen sind  und welch großen Einfluss diese auf die Existenz und das Leben jedes Einzelnen haben. Es war mir nicht klar, wie stark verankert die alten autoritären Werte noch immer waren und welch großer Schmerz sich durch diese Art der Erziehung in den Einzelnen festsetzt. Das bedeutet, dass durch die zum Überleben so notwendige Unterdrückung und Vermeidung dieser Schmerzen der Kontakt zur eigenen inneren Kraft und den eigenen inneren Qualitäten verloren geht.

Für die meisten Teilnehmer*innen begann in der Ausbildung eine Reise.
Eine Reise vom Gehorsam zur Verantwortung.
Eine Reise zu den Aspekten der Persönlichkeit, die weggepackt waren und durch die Arbeit in der Gruppe und mit uns zurück ins Leben gerufen wurden.
Für mich war es ein großes Geschenk, dass ich eingeladen war, diese Reise zu begleiten.

Glücklicherweise war Christine Ordnung eine der Teilnehmer*innen in Salzburg. Sie hatte die Energie, das Wissen, die Präsenz und die Beziehungskompetenz ein Institut in Berlin aufzubauen. Im ddif bekommen die Werte, an denen wir in Salzburg gearbeitet haben, auch in Deutschland einen Boden, um zu wachsen. All das gründet auf Jesper Juuls klarer und warmherziger Art auf Menschen und ihre Beziehungen zu blicken und auf sehr hilfreiche Weise zu intervenieren. Und übrigens – Marianne Troost und Heinz Senoner waren auch Teil der Gruppe in Salzburg, so finden sich hier viele Jahre Erfahrung in der Ausbilder*innen Gruppe!

Ich war seit dem Start vor 10 Jahren Teil des Ausbilder*innen Teams am ddif und der Familientherapieausbildung. Ich habe es genossen und bin sehr dankbar für die Möglichkeit, die uns so wichtigen Werte in der Ausbildung zu verankern: Werte, wie die Gleichwürdigkeit in Beziehungen, die Notwendigkeit zuzuhören und sich gegenseitig wirklich zu sehen – Partner genauso wie Eltern und Kindern – und die Notwendigkeit sich wertvoll zu fühlen und Teil einer Familie, einer Gruppe, einer Gemeinschaft zu sein.

Jetzt ist es Zeit für mich weiterzuziehen. Das ist möglich, weil das ddif und die Familientherapieausbildung so gut etabliert ist und die Ausbildung von einer sehr kompetenten Gruppe von Lehrer*innen getragen wird, die die Werte an neue Gruppen von Familientherapeut*innen weitergeben.

Für mich habe ich einen brillanten Weg gefunden aufzuhören: Ich bleibe dem ddif verbunden und leite das Projekt „Empathie macht Schule“ über die nächsten 5 Jahre. Ich bin weiter Teil der Gruppe und ich habe weiter die Gelegenheit diese Werte zu vermitteln – aber ganz sicher werde ich die Arbeit mit den Auszubildenden für Familientherapie und die Begegnungen mit den Familien, die in die Ausbildungsmodule kommen und dort Beratung und Therapie zu bekommen, vermissen.

Danke an alle von Euch dafür, dass Ihr mich an einem Teil Eurer Reise habt teilnehmen lassen.

Ich wünsche der Familientherapieausbildung am ddif alles Gute.

Allen Interessierten kann ich die Ausbildung zur Familientherapeut*in wärmstens empfehlen. Ihr werdet Erfahrungen und Inspirationen bekommen, die euch für den Rest eures Lebens begleiten werden.

08.01.2020, Helle Jensen

ddif
Deutsch-Dänisches Institut für 
Familientherapie und Beratung
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10827 Berlin

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